Veronika Scharbatke (LC Wuppertal) zeigte sich auf die Minute topfit auf diese Titelkämpfe vorbereitet. Im dritten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur Altersklasse W 65 lief sie neue persönliche Bestzeiten über 200, 400 und 800 m. Das ist schon außergewöhnlich. Normalerweise fällt das Leistungsvermögen schon im 2. Jahr deutlich ab.
Zum Auftakt holte sie im Crosslauf über 4 km eine Bronzemedaille. Ursprünglich wollte sie am gleichen Tag auch noch über 1.500 m starten. Angesichts des anstrengenden weiteren Wettkampfprogramms mit Vorläufen über 200 und 400 m meldete sie sich aber vernünftigerweise ab.
Über 200 und 400 m belegte sie in 35,80 bzw. 79,54 Sek. jeweils Platz 5.
Ihre große Stunde schlug dann im 800-m-Lauf. Hinter der britischen Europarekordhalterin Agnes Hitchmough gewann sie in 3:00,20 Min. die Silbermedaille. Eingangs der Zielgeraden lag sie noch auf Platz 4. Mit einem fulminaten Endspurt ließ sie aber Margret Göttnauer (3:00,94) und die Dänin Ingerlise Villum Jensen (3:03,42) noch hinter sich. Sie hatte dabei die Genugtung, sich gegenüber Margret Göttnauer für ihre Niederlage bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Zittau revanchieren zu können.
Zum Abschluss der Titelkämpfe durfte sie dann auch noch eine Goldmedaille mit der deutschen 4 x 400-m-Staffel in Empfang nehmen. Deutschland setzte sich in 5:24,16 Min. deutlich gegen Großbritannien durch. Damit konnte man nicht rechnen, denn bei den Welttitelkämpfen des vergangenen Jahres in Perth (Australien) hatte die britische Staffel noch einen neuen Europarekord aufgestellt.
(Bericht von Norbert Korte)